Das Bundeskabinett will heute den sogenannten Bau-Turbo auf den Weg bringen. Dieser soll es Kommunen ermöglichen, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, indem von Bebauungsplänen abgewichen werden kann. Der Bundesverband Micro-Living wertet dieses Vorhaben als wichtigen Schritt zu einer spürbaren Beschleunigung des Wohnungsbaus in Deutschland, so BML-Vorsitzender Michael Vogt.
„Die Bundesregierung hat verstanden, dass viele Bauprojekte an zu hohen bürokratischen Hürden scheitern. Es ist sehr begrüßenswert, dass langwierige Genehmigungsprozesse nun beschleunigt werden können“, so Vogt. Gerade vor diesem Hintergrund sei es allerdings unverständlich, dass das Bundesbauministerium an anderer Stelle mehr Bürokratie schaffen wolle. „Eine Regulierung des möblierten Wohnens, wie sie im Koalitionsvertrag erwähnt wird, wäre absolut kontraproduktiv für die Schaffung von neuem Wohnraum in den Universitätsstädten und Ballungszentren. In Zeiten, in denen Studierende und Fachkräfte händeringend nach Wohnungen suchen, können wir es uns nicht leisten, Investitionen abzuwürgen. Wir appellieren daher eindringlich an die Bundesbauministerin, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen“, so Vogt.
Auch für viele Unternehmen sei es im europäischen Wettbewerb ein wichtiger Standortfaktor, ob die Beschäftigten in der Nähe ihres Arbeitsortes geeignete Wohnungen finden. „Wir sollten uns Vorhaben wie eine verstärkte Regulierung des möblierten Wohnens in der aktuellen wirtschaftlichen Lage genau überlegen“, fordert der BML-Vorsitzende. „Wenn wir im Wettbewerb um Studierende und gut ausgebildete Fachkräfte europaweit nicht das Nachsehen haben wollen, müssen wir ihnen die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen. Zielgruppenspezifische Wohnangebote in den Städten spielen dabei eine große Rolle.“